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 Fußball in Gehülz:
Fusionieren FC und ATSV?



Diese Frage des Jahres 2009 wurde
durch die Entwicklung des Jahres 2010
– vorerst jedenfalls – mit NEIN beantwortet.

Dazu folgt nun eine kurz gefasste Dokumentation
für den Zeitraum von Anfang 2009 bis Mitte 2010:


Arbeiter-Turn- und Sport-Verein (ATSV) und Fußball-Club (FC):
Fußball in Gehülz künftig in einem gemeinsamen Verein?
Arbeitsgruppe soll Fusionierungskonzept erstellen und den Mitgliedern vorlegen

(Gehülz, 12. 2. 2009)  - - -  Eine von den Vorstandschaften des ATSV und des FC Gehülz ins Leben gerufene Arbeitsgruppe, die erstmals am 12. Februar 2009 zusammenkommt, berät über die Möglichkeit eines Zusammen-schlusses beider Gehülzer Fußballvereine. Hauptzweck dieses angestrebten Ziels ist es, dem Fußballsport in Gehülz eine tragfähige Zukunft zu sichern.
Als rechtlicher Weg zu einem Zusammenschluss wird favorisiert, dass sich zwei in allen Rechten und Pflichten gleiche Partner darauf einigen, an ihrer Stelle einen neuen Verein zu gründen. Die Arbeitsgruppe soll alle damit zusammenhängenden Fragen abklären und eine konkrete Vorgehensweise erarbeiten, die zu gegebener Zeit den Mitgliederversammlungen beider Vereine vorgestellt und empfohlen wird.
Die glanzvolle Geschichte und großartige Tradition ihres Vereins, auf die die Mitglieder sowohl des ATSV als auch des FC Gehülz zurecht stolz sind, sollen unter einem gemeinsamen Vereinsdach lebendig bleiben und dazu ermutigen, dass auf Seiten des Fußballsports das Verbindende in der Gehülzer Dorfgemeinschaft künftig stärker gefördert wird und dass diese nach außen hin geschlossener in Erscheinung tritt.

(Gehülz, 3. 6. 2009)  - - -  Mittlerweile hat die „Arbeitsgruppe Fusion“ dreimal getagt, wobei neben den Vertretern beider Vereinsführungen und den „neutralen“ bzw. „moderierenden“ Personen Bernd Graf und Reiner Vießmann zweimal auch der BLSV-Kreisvorsitzende Karl H. Fick teilgenommen hat. Auch haben zwischenzeitlich die Mitgliederversammlungen von ATSV und FC Gehülz grünes Licht dafür gegeben, dass die Arbeitsgruppe an der Erstellung eines Fusionierungs- konzepts zielstrebig weiterarbeitet.
Nach derzeitigem Kenntnisstand sollte angestrebt werden, dass ein neuer, dritter Verein gegründet wird, mit dem dann die beiden Alt-Vereine samt ihrer Mitglieder und Vermögenswerte verschmelzen. Bei ihrer vierten Zusammenkunft am 3. Juni 2009 bespricht die um Richard Biniszewski erweiterte „Arbeitsgruppe Fusion“ verschiedene – besonders satzungs- und steuerrechtliche – Fragen, die mit einer solchen Vorgehensweise zusammenhängen und einer baldigen, verlässlichen Klärung bedürfen.
Die Arbeitsgruppe spricht sich trotz einiger Bedenken dafür aus, die einzelnen Schritte auf dem Weg zu einem neuen, gemeinsamen Verein zeitlich möglichst so einzuplanen, dass dieser neue Gehülzer Fußballverein bereits ab Spielserie 2010/11 am Verbandsspielbetrieb teilnehmen kann.

(Gehülz, 23. 7. 2009)  - - -  Die Arbeitsgruppe billigt auf ihrer sechsten Sitzung am 23. Juli 2009 den Entwurf einer Satzung für den künftigen gemeinsamen Verein, den eine „Unter-Arbeitsgruppe“ aus Bernd Graf, Roland Spindler und Michael Vogler erarbeitet hat. Die „Unter-Arbeitsgruppe“ schlägt als Vereinsnamen „Sport-Vereinigung Gehülz“ vor, weil der Begriff „Vereinigung“ auf den Zusammenschluss und die gemeinsame Fortführung von zwei alten und großen Vereinstraditionen hinweist und weil der Begriff „Sport“ eine über den Fußball hinausreichende Offenheit für alle Sportarten und sportlichen Aktivitäten signalisiert. Andere Namensvorschläge lauten auf „Spiel-Vereinigung Gehülz“ und „Sport-Club Gehülz“.
Nächste wichtige Arbeitsschritte sind die Erstellung eines Verschmelzungsvertrags sowie je eines Ablaufplans für das Verschmelzungsverfahren und für die fußballerische Zusammenführung. Laut Auskunft des BLSV-Rechtsanwalts Harald Richter, München, muss zunächst der neue Verein gegründet und in das Vereinsregister eingetragen werden. Dann kann er im Rahmen des Verschmelzungsvertrags die beiden Altvereine aufnehmen. Dazu müssen sowohl die beiden Altvereine als auch der neue Verein je eine Mitgliederversammlung durchführen, in der die Mitglieder in Anwesenheit eines Notars über die Verschmelzung abstimmen.
Die Verschmelzung wird mit der Eintragung in das Vereinsregister wirksam und hat zur Folge, dass die beiden Altvereine erlöschen, ihr Vermögen und ihre Verbindlichkeiten auf den neuen Verein übergehen und ihre Mitglieder dem neuen Verein als Mitglieder angehören. Während des Verschmelzungsverfahrens kann die „Arbeitsgruppe Fusion“ als der „neue Verein“ fungieren. Die Verschmelzung muss nach den Bestimmungen des Umwandlungsgesetzes (UmwG) durchgeführt werden.

(Gehülz, 29. 8. 2009)  - - -  Bernd Graf und Reiner Vießmann geben folgende gemeinsame Erklärung ab:
> Die seit Februar 2009 bestehende „Arbeitsgruppe Fusion“ hat ihre Aufgabe, einen gangbaren Weg zum Zusammen-schluss von ATSV und FC Gehülz aufzuzeigen, weitgehend erfüllt. In den letzten Wochen ist aber mit dem Wissen über den einzuschlagenden Weg nicht die Unterstützungsbasis, sondern die Widerstandsfront gewachsen. Damit ist eine alsbaldige Umsetzung der dargestellten Zusammenführungsschritte nicht realisierbar und der Arbeitsgruppe die Grundlage für ihr geplantes weiteres Vorgehen entzogen. Deshalb geben wir die uns übertragenen Funktionen an die beiden Vereinsführungen zurück und sehen das Wirken der bisherigen Arbeitsgruppe vorerst als beendet an. Sollten die Vorstände von FC und ATSV zu einem späteren Zeitpunkt die Voraussetzungen für die Einleitung des Ver-schmelzungsverfahrens als erfüllt ansehen, sind wir grundsätzlich bereit, bei der Reaktivierung dieser Arbeitsgruppe und bei der Erfüllung der ihr zugedachten weiteren Aufgaben mitzuwirken. Wir bedauern, dass das Verantwortungs-bewusstsein für das vereinsübergreifende Gemeinschaftsprojekt bisher noch nicht die Oberhand gewonnen hat. <

Wie lange noch wird man in Gehülz – mit teuer bezahlter auswärtiger und zeitweise sogar ausländischer Verstärkung – Fußball gegeneinander statt miteinander spielen? Wie lange noch wird die innerörtliche Feindbildpflege dominieren über das Gebot der Vernunft, eine angemessene und zukunftsträchtige Vereinsstruktur für den Fußballsport in Gehülz zu schaffen? – Das im Fränkischen Tag Kronach erstveröffentlichte Foto von Wolfram Schmidt zeigt eine Szene aus dem
„Orts(rivalen)derby“ in der A-Klasse 1 Kronach, FC Gehülz gegen ATSV Gehülz, vom 9. August 2009.

(Gehülz, 14. 12. 2009)  - - -  Als Sonderveröffentlichung des Heimatpflege-Vereins Gehülz/Seelach/Ziegelerden wird im Namen der Gehülzer Vereine und Institutionen der „Veranstaltungskalender Gehülz 2010“ herausgegeben, der unter anderem folgende Eintragungen enthält:
Freitag, 8. 1. 2010: Gemeinsame Nachtwanderung von ATSV und FC Gehülz (Treffpunkt um 18 Uhr an beiden Sport-heimen) mit Einkehr im Gasthaus „Zum Heiligenwäldchen“ in Seelach.
Freitag, 26. 2. 2010: Außerordentliche Mitgliederversammlungen von ATSV und FC Gehülz zum Thema „Verschmelzung beider Vereine“ (jeweils um 19.30 Uhr im jeweiligen Sportheim).

(Gehülz, 23./31. 3. 2010)  - - -  Nachdem die von beiden Fußballvereinen für Januar und Februar 2010 angekündigten Termine ohne Durchführung sowohl der gemeinsamen Nachtwanderung als auch der zeitgleichen außerordentlichen Mitgliederversammlungen verstrichen sind, wird in den Kronacher Tageszeitungen (FT vom 23. und NP vom 31. März 2010) im Bericht über die am 5. März 2010 stattgefundene Jahresversammlung des ATSV kurz zu der Verschmelzungsthematik Stellung genommen. Demnach habe ATSV-Vorsitzender Frank Simon „zu den Fusionsgesprächen mit dem FC Gehülz“ erklärt, „dass eine Sache, die man ordentlich angefangen habe, auch einen ordentlichen Abschluss finden sollte“. Das Konzept des ATSV für seine Sonderversammlung zum Thema Verschmelzung stehe, und man befinde sich „in den Startblöcken“, sofern ein entsprechender Termin mit dem FC gefunden werden könne.

● Magazin „anpfiff“, Ausgabe 3/2011:
„Gegen- statt miteinander: ATSV und FC Gehülz“
Text: Heike Schülein – Fotos: Eugen Engelhardt
Beide Autoren haben dieses hintergründige Zeitdokument
zur Abrundung der hiesigen Webseite zur Verfügung gestellt:
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