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Denkmäler, schutzwürdige Geschichtszeugnisse u. ä.
im ehemaligen Gemeindegebiet Ziegelerden
(Gemarkung Ziegelerden)
und in dessen unmittelbarer Nachbarschaft

Durch Anklicken der Kleinfotos öffnen sich Bilderseiten – zumeist mit zusätzlichen, zum Teil ausführlichen Informationen – zu den jeweiligen Objekten.

A = Bau- und Kunstdenkmäler (einschl. technischer Denkmäler) laut amtlicher Denkmalliste
B = Bodendenkmäler (archäologische Geländedenkmäler, Funde und Fundstellen) laut amtlicher Denkmalliste
C = Bewegliche Denkmäler, historische Ausstattungsstücke u. ä.
D = Flächendenkmäler (geschützte Ensembles, Schutzzonen u. ä.)
E = Denkmalwürdige und denkmalähnliche Zeugnisse von Geschichte, Gemeinwesen und Kult
F = Gedenk- und Erinnerungsstätten, Mahnmale u. ä.
G = Ortswahrzeichen, Dorfgemeinschaftssymbole u. ä.
H = Wertvolle historische Kulturlandschaftselemente
I = Landschafts- und ortsbildprägende Elemente mit Fernwirkung
J = Naturdenkmäler und geschützte Landschaftsbestandteile
K = Wertvolle geologisch-paläontologische Zeugnisse der Erdgeschichte

Kath. Filialkirche St. Michael, Ziegelerden 46, 1949/50 nach Plänen von Joseph Messelberger errichtet; Sandsteine für den Bau aus einem dafür wieder in Betrieb genommenen Dobersgrund-Steinbruch; 1953 Weihe des Kreuzwegs, 1959 Orgel; 1986 neue Innengestaltung durch Heinrich Schreiber (u. a.: Ambo aus Holz in Form eines „ökumenischen Kreuzes“, Taufstein aus Muschelkalk mit Darstellungen der Trinität und einer brennenden Kerze); Gemarkung Ziegelerden, E/G/I (im amtlichen Kunstdenkmäler-Inventar von 1964 enthalten)
– Darstellung des Kirchenheiligen St. Michael im Gotteshaus als Statue mit Schwert und Seelenwaage, vor der Kirche auf einer Marter (siehe unten) mit kreuzförmigem Wächterstab und Seelenwaage; der den Sohn Gottes versinnbildlichende Erzengel erscheint hier als Bezwinger Satans und Beschützer der Gläubigen vor den Mächten der Finsternis sowie als (Gut und Böse abwägender) Seelenwäger beim Jüngsten Gericht und Seelengeleiter ins Jenseits; auf der Marter sitzt der Teufel in einer Schale der Doppelwaage und kann den Kelch mit Hostien in der anderen Schale, der gleichbedeutend mit dem Erlösungstod Christi ist, nicht aufwiegen – Kirchenpatron-Fotos
Fotos auch hier – Denkmaltag 2010 – Kirchenkrippe

Marter vor der kath. Filialkirche St. Michael, gefasster Sandsteinpfeiler, späteres 19. Jh., ursprünglicher Standort vor Ziegelerden 28 mit Bildnischenrelief der Trinität/Marienkrönung, dort 1974 bereits seit einigen Jahren eingelegt, Errichtung vor der Kirche um 1980 mit neuem Bildnischenrelief des Erzengels Michael (siehe Beschreibung oben), Gemarkung Ziegelerden, A – Foto hier

Haus Ziegelerden 64, erdgeschossiger Halbwalmdachbau, 1829, amtliches Kunstdenkmäler-Inventar von 1964 hob massive Umfassungsmauern hervor, Gemarkung Ziegelerden, A

Marter vor Ziegelerden 64, Sandsteinpfeiler, 1829; Aufsatz mit Doppelbalkenkreuz bekrönt; Darstellungen der Trinität, des Kruzifixes mit Maria Magdalena und des hl. Heinrich; ursprünglich Stätte für Maiandachten und Sammelpunkt für Wallfahrer; die (laut Landkreis-Jahrbuch 1/1974 „vollständig mit Efeu eingewachsene“) Marter wurde 1987 „in einem Stück“ um wenige Meter versetzt; Gemarkung Ziegelerden, A – Der Ersterrichtungsanlass war ein Unfall, bei dem sich der Stifter die Beine brach. Aus Angst darüber, er könnte Zeit seines Lebens ein Krüppel werden, gelobte er, bei seiner Genesung eine Marter setzen zu lassen. – Fotos hier

Kriegergedächtniskapelle „Zur schmerzhaften Muttergottes“ an der Straße vor der Kirche, Sandsteinquaderbau mit zwiebelförmigem Kupferdach mit Eisernem Kreuz, 1930 erbaut nach behördlicherseits geänderten Plänen von Hans Gerner, Sandsteine für den Bau aus dem Steinbruch von Oberregierungsrat a. D. Jakob Degen, Bleiglasfenster aus der Kirche des Oblatenklosters Hünfeld, Rundbogenportal mit Eisengitter und zweiflügeliger Tür, in der Kapelle eine geschnitzte Pieta, Gemarkung Ziegelerden, E/F – Die Kapelle, zu deren Einweihung am 9. 6. 1930 sich 35 Fahnenabordnungen aufstellten, wurde in einem Kronacher Heimatkalender für 1932 als „schönstes Kriegerdenkmal weit und breit“ bezeichnet. „Heutzutage tritt das Ehrenmal besonders zum Volkstrauertag in den Mittelpunkt der Gemeinde“ (Zitat: Sonderveröffentlichung des Heimatpflege-Vereins Nr. 8/2001)

Ludwig-Kremer-Brunnen (Brunnenschale) auf der in der Form eines Baumes gestalteten Dorfplatz-Anlage vor der ehemaligen, 1958/59 entstandenen Gemeindekanzlei – seit 2000 AWO-Gemeindehaus – Ziegelerden 84; dorthin 2005 vom Schulhof der 1905 erbauten und 1962/63 erweiterten Schule verlagert, wo der Brunnen 1956 erstmals errichtet wurde; 17. 9. 2005 ökumenische Einweihung; ab 2008 als Osterbrunnen gestaltet; Name erinnert an ehemaligen Schulleiter und Ehrenbürger Ziegelerdens (1906 - 1972); Gemarkung Ziegelerden, E/G

Mahnmal auf der Dorfplatz-Anlage; errichtet 1962 vom Verband der Heimkehrer, Ortsverband Ziegelerden; Inschrift „Wir mahnen für Frieden und Freiheit“; Gemarkung Ziegelerden, F

Wegkreuz mit Korpus im Brunnenweg 6, errichtet und ökumenisch eingeweiht 2005, Gemarkung Ziegelerden, E – Foto von der Einweihung durch Dekan i. R. Friedrich Wiedemann und Diakon Dr. Georg Zenk hier

Tropfhäuser im nordöstlichen Bereich der Straße Ziegelerden als historisches Dokument der redwitzischen Peuplierungspolitik im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, Gemarkung Ziegelerden, H – Zur dortigen Beseitigung des Anwesens Ziegelerden 17 (2009) siehe Haßlacherberg-Internet-Nachricht mit Fotos – Zum dort (2012) errichteten Tappenmacher-Denkmal siehe hier

Marienkapelle zwischen Kestel 6 und 7, rechteckiger Putzbau mit rundbogiger Tür und 2 Seitenfenstern im Schatten zweier Kastanienbäume, 1982 aufgrund einer Nachbarschaftsinitiative errichtet, Bauplanung und -leitung Josef Messelberger, Altar aus rötlichem Marmor (darauf eine Madonna), an der Kapelle ab 2002 ökumenische Pfingstmontagsgottesdienste, Gemarkung Gehülz, E – Mehr Fotos und Infos hier

Wegkreuz an der Straße von Ziegelerden nach Kronach (bei der Abzweigung des Röhrenwegs), auch „Wegkreuz bei den drei Linden“ genannt, in der Kronacher „Fehn-Chronik“ (IV. Band, 1969) als „großes Feldkreuz beim Kreuzwege östlich des Poppenhofs“ bezeichnet, früher mit rundbogigem Blechdach mit der Inschrift „Mein Jesus Barmherzigkeit“, Korpus aus der zweiten Hälfte des 18. Jh., Erneuerung 1988, Linden waren bis 1999 als Naturdenkmal geschützt, an dortigen „Kreuzweg“ knüpften sich einst Gespenstergeschichten, Gemarkung Kronach, A

„Ziegelerdener Linden“ (zweimal Tilia cordata), vor dem Anwesen Ziegelerden 97, geschützter Landschaftsbestandteil Nr. 476/005, Gemarkung Ziegelerden, J

Relikte der so genannten Ziegelerdener Wasserleitung der Stadt Kronach am Haßlacherberg; Quellbereich 1903 aufwendig ausgebaut und 1958 außer Betrieb genommen; historische Brunnenstube mit dem Kronacher Stadtwappen „unterhalb der ersten Häuser von Ziegelerden“ (Gemarkung Kronach) bestand bis nach 1970; „die ersten Meter“ dieser ältesten Kronacher Wasserleitung bleiben als technisches Denkmal erhalten (lt. Stadtwerke 1998); E/H – Vgl. „Röhrenweg“ als Hinweis auf die ehemals hölzernen Wasserleitungsrohre, die bereits 1444, vermutlich aber schon früher (1394), die Stadt Kronach mit Trinkwasser vom Haßlacherberg versorgten. Laut Hans Kremer (1978) hatte „die Ausrodung des Waldes bei Ziegelerden eine Schwächung dieser Brunnenleitung zur Folge, weshalb eine doppelte Leitung gelegt wurde“. Beim „ersten schwedischen Sturm auf Kronach“ 1632 „gruben feindliche Reiter diesen Brunnen ab, um Kronachs hauptsächlichste Wasserzuleitung zu verhindern“. – Auch in der Gemarkung Ziegelerden, am Südosthang im Übergangsbereich Brunnenweg-Kuhbergstraße, finden sich (2009) Relikte von Quellfassungen der so genannten Ziegelerdener Wasserleitung nach Kronach.

St.-Georg-Kapelle oberhalb des Reiterhofs Kachelmannsberg 1 am Weg nach Kuhberg, errichtet von der Familie Fiedler aus Dankbarkeit für die im eigenen Leben erfahrene Gnade Gottes, eingeweiht am 28. 4. 2001, Mittelpunkt von Maiandachten und von Kapellenfesten mit Pferdeweihe, Gemarkung Theisenort, E

Archäologische Geschichtszeugnisse (Funde bzw. Fundstellen) gemäß amtlicher Liste der Bodendenkmäler (B) – z. B.:
Neolithisches Steingerät, gefunden in der Flur Breitenschrot, Gemarkung Ziegelerden
Neolithische Abschläge, gefunden am Neuseser Berg südlich von Ziegelerden, Gemarkung Kronach

Hinweis:
Die Denkmäler usw. der an Ziegelerden angrenzenden Gemarkung Dobersgrund (mit Poppenhof) sind unter Seelach aufgeführt, weil die Gemarkung Dobersgrund zur ehemaligen Gemeinde Seelach gehörte.

Zusammenstellung dieser Seite: Bernd Graf