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Ökumenischer Pfingstgottesdienst an der Marienkapelle Kestel

Zwanzig Jahre nachdem sie in einer Nachbarschaftsinitiative erbaut worden war, fand an der Marienkapelle Kestel 2002, am Nachmittag des Pfingstmontags, erstmals ein ökumenischer Gottesdienst statt. Einladende waren der Heimatpflege-Verein Gehülz/Seelach/Ziegelerden sowie der Katholische Kirchenbauverein St. Michael Ziegelerden und der Evangelische Kirchenbauverein St. Michael Gehülz mit den jeweiligen Filialgemeinden.
Heimatpflege-Vereinsvorsitzender Bernd Graf wertete diesen Anlass als Brückenschlag nicht nur zwischen den Konfessionen, sondern auch zwischen den Haßlacherberg-Dörfern, wofür als Veranstaltungsort gerade Kestel als eine Art Bindeglied zwischen Gehülz und Ziegelerden prädestiniert sei. Ein Anliegen der Heimatpflege sei ebenso die Einbindung der religiösen Flur- und Kleindenkmäler – so auch der unter zwei Kastanienbäumen stehenden Marienkapelle – in das kirchliche Leben. Die Neue Presse Kronach vom 22. Mai 2002 titelte: „Inmitten der Natur ‚Gottes Geist’ begegnet und sich als ‚Eines’ begriffen – Christen der Haßlacherberg-Orte feierten gemeinsam das Pfingstfest“.

Geburtstagsfest der Kirche Jesu Christi
Ab 2004 wurde diese ökumenische Feier zum Fest der Entsendung des Heiligen Geistes und zum Geburtstag der christlichen Kirche zu einer festen Einrichtung, die nicht nur die Christen beider Konfessionen aus den einzelnen Ortschaften der Haßlacherbergkette zusammenführt, sondern auch ein Anziehungspunkt für etliche Besucher aus der Umgebung ist. „Aus Gottes Geist leben und handeln“, überschrieb der Fränkische Tag Kronach am 3. Juni 2004 den von Rainer Glissnik verfassten Bericht über den ökumenischen Pfingstgottesdienst.
Am Pfingstmontag 2005 erteilte Dekanin Dorothea Richter „aktuellen Forderungen von Wirtschaftsvertretern, aus diesem Feiertag einen Arbeitstag zu machen“, eine klare Absage. Pfingsten stehe dafür, dass Gottes Geist Menschen füreinander hör- und sprachfähig mache und segensreiche Gemeinschaft stifte. Unter Bezugnahme auf das zweite Kapitel der Apostelgeschichte betonte die Dekanin, dass unsere Gesellschaft gerade heutzutage ein solches Pfingstwunder brauche.

Heiliger Geist ist Herr und macht lebendig
2008 setzte Regionaldekan Pfarrer Günter Hübner auf „fränkisch-volkstümliche Weise“ deutliche ökumenische Akzente in seiner kirchengeschichtlich untermauerten Ansprache über das Wirken des Heiligen Geistes. Beide Konfessionen seien einander zum Geschenk gegeben, zum Wegbegleiter. Gemeinsam sprachen die sehr zahlreichen Gottesdienstbesucher das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel, in dem der Heilige Geist „Herr ist und lebendig macht“.
Die musikalische Gestaltung der Kestler Pfingstgottesdienste wird von verschiedenen Ensembles im jährlichen Wechsel wahrgenommen. So kamen der Musikverein Ziegelerden, die Spielgemeinschaft aus „Bergmusikanten“ Gehülz und Spielmannszug Unterrodach sowie der Posaunenchor der Christuskirche Kronach zum Einsatz. Dem Freiluftgottesdienst schließt sich jeweils ein Biergarten- bzw. Wirtshausbesuch unmittelbar unterhalb der Kapelle beim „Valle“ (Valentin Schneider, Kestel 6) an, wo man sich in angenehmer Geselligkeit nicht nur das Bier oder ein anderes Getränk, sondern auch die Bratwürste schmecken lassen kann.
(bg. / 15. 5. 2008)

Nachfolgend Fotos von Rainer Glissnik,
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Mehr über den ökumenischen Pfingstgottesdienst in Kestel (nach 2010) finden Sie auf Seite 2.

Mehr zur Marienkapelle gibt es unter Gehülz – Denkmäler oder unter Ziegelerden – Denkmäler.