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Grenzöffnungs- und Wiedervereinigungs-Gedenken
aus Haßlacherberg-Sicht

Die Öffnung der innerdeutschen Grenze und die anschließende Wiedervereinigung Deutschlands vor 20 Jahren sind bzw. waren Gedenkanlässe der Jahre 2009 und 2010.
Ein ausgeklügeltes, todbringendes Befestigungs- und Überwachungssystem mit Stacheldraht, Schlagbäumen, Beobachtungstürmen, Selbstschussanlagen, Minen usw. hatte Deutsche von Deutschen getrennt. Der Fall des Eisernen Vorhangs, der dicht an der Haßlacherbergkette vorbeigeführt hatte, war ein von hier aus hautnah miterlebbares epochales Ereignis und ein Glücksfall der Geschichte gewesen. Im Rückblick aus lokaler Sicht war auch die Rede von einem „grundlegenden Wendepunkt für unsere fränkisch-thüringische Heimatregion“.
Der Kartenausschnitt zeigt den Verlauf der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze im Nordwesten des Haßlacherbergs und in diesem Grenzabschnitt ab November 1989 entstandene Straßenübergänge. Die Karte, in die auch der Haßlacherberg-Hauptort Gehülz eingetragen ist, gehört(e) zu einer Anfang 2010 im Landratsamt Kronach präsentierten Wanderausstellung über den Straßenbau als „Wegbereiter“ der deutschen Einheit.
In Gehülz erinnert man sich auch daran, wie 1989 Übersiedler aus der DDR im Gasthaus Weber untergebracht wurden. (Im Folgejahr waren es Asylbewerber aus Vietnam, Polen und Rumänien, die in örtlichen Gasthäusern unterkamen.)
► Wohn(t)en Sie auf dem Haßlacherberg oder in seiner Nähe und haben Sie persönliche Erinnerungen an die Zeit der Grenzöffnung und Wiedervereinigung 1989/1990, an denen Sie die interessierte Öffentlichkeit teilhaben lassen wollen? Sie können uns diese Erinnerungen zur Veröffentlichung auf hiesiger Webseite gerne mitteilen. Bitte verwenden Sie dazu das Formular auf der Kontaktseite oder eine dort angegebene Adresse.

Vom Todesstreifen zur Lebenslinie
Gleich nach der oben erwähnten Ausstellung über den Straßenbau wurde 2010 im Landratsamt Kronach zu Füßen des Haßlacherbergs die Wanderausstellung „Erlebnis Grünes Band“ gezeigt. Die als „Nationales Naturerbe“ anerkannte grüne Lebensader verläuft dort, wo der menschenverachtende Eiserne Vorhang über Jahrzehnte Schrecken verbreitete, aber der Natur viel Zeit gab, um sich zu regenerieren und den wertvollsten Lebensraumverbund in Deutschland entstehen zu lassen.
Das Grüne Band verbindet auf einzigartige Weise Natur, Kultur und Geschichte. Sein 120 km langes thüringisch-fränkisches Teilstück von Mödlareuth bis Mitwitz markiert die Modellregion „Thüringer Wald & Schiefergebirge / Frankenwald“, deren Bezeichnung aus den Namen der drei beteiligten Naturparke Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale und Frankenwald entstanden ist. Der Haßlacherberg und das Landschaftsschutzgebiet „Roter Bühl“ liegen sozusagen in der Südwestecke dieser „Erlebnisregion“.
Von den im Tourenführer „Erlebnis Grünes Band“ zusammengefassten Wandertouren verläuft die dem Haßlacherberg nächstgelegene Route zwischen Mitwitz und Rotheul und damit zwischen jenen Orten, nach denen das zum Streusiedlungsgebiet „Gehülz – Haßlacherberg“ benachbarte Streusiedlungsgebiet „Mitwitzer und Rotheuler Wustungen“ benannt ist. Über diesen Bereich „außerhalb des Schiefergebirges im Gebiet der Obermainischen Bruchschollenzone“ erfährt man in der Tourenbeschreibung, dass der anzutreffende Buntsandstein vom Wüstenklima zeugt, „das hier vor 230 Millionen Jahren herrschte, als sich das heutige Mitteleuropa viel weiter südlich am Äquator befand“.
Das Grüne Band im Internet: http://www.erlebnisgruenesband.de/.
► „Nordic Walking plus“ am Grünen Band anlässlich „20 Jahre Deutsche Einheit“: siehe hier

► Siebte „DreifaltigkeitsWALKfahrt“ 2013 im Zeichen der „fränkisch-thüringischen Nachbarschaft“: siehe hier