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DreifaltigkeitsWALKfahrten 2011:
Sankt Johannes der Täufer und die Heilige Dreifaltigkeit

DreifaltigkeitsWALKfahrt am Tag des offenen Denkmals
mit Schmölzer Impressionen

Von Gehülz(-Süd) aus gelangten die 25 Nordic Walker und Wanderer auf Waldwegen (in Erinnerung an alte „Untertanen-Wege“) durch das Landschaftsschutzgebiet „Roter Bühl“ nach Schmölz. Der dortige Besichtigungs-Dreiklang, zu dem etliche weitere Teilnehmer begrüßt werden konnten, umfasste die St.-Laurentius-Kirche, den historischen Pfarrgarten und das zweiflügelige Schloss. Bevor es durch Pfarrgarten und Schloss kurze Führungen mit Walter Näher bzw. Freifrau Gabriele von Mansbach gab, wurde das Betrachten der als „Schmölzer Bilderbibel“ bekannten Emporenmalereien im Gotteshaus mit einem Beitrag zum „Projekt Trinität“ verbunden: Vor dem Bild von der Taufe Jesu durch Johannes wurden von Helga Biesenecker der zugehörige Bibelabschnitt über das Wirken des Täufers in fränkischer (Gehülzer) Mundart (siehe hier) vorgetragen und von Bernd Graf neutestamentliche Hinweise auf die später, im Jahr 381, verbindlich festgelegte Lehre von Gott als Wesenseinheit aus Vater, Sohn und Geist (z. B. der Taufbefehl des auferstandenen Jesus nach Matthäus 28, 19) aufgezeigt. Diese Trinitätslehre werde heute von fast allen christlichen Glaubensgemeinschaften vertreten und sei somit ein Schlüsselbegriff der Ökumene, so Graf.
Das „schmucke Schmölzer Schloss“ mit Westflügel von 1502/36, Kapelle von 1777 und Südflügel von 1855/57, das auch außerhalb der DreifaltigkeitsWALKfahrt einen Schwerpunkt im Denkmaltags-Landkreisprogramm bildete, hatte der Dichter Oskar von Redwitz 1861 an die Grafen und Freiherren von und zu Egloffstein verkauft. Dank des Engagements und der finanziellen Aufwendungen des Ehepaars Prümer, das die Anlage 1972 erworben hatte, und seiner Tochter, der derzeitigen Eigentümerin Gabriele von Mansbach, war das Kleinod in weiten Teilen liebevoll saniert worden. Bei der Schlossführung informierte Rainer Domke über Oskar von Redwitz anlässlich dessen 120. Todestags. Auf großes Interesse der WALKfahrer stieß auch der „Apotheke Gottes“ genannte Pfarr- und Kräuterlehrgarten, über den übrigens ein ausführlicher Beitrag von Walter Näher im Heimatkundlichen Jahrbuch des Landkreises Kronach 24/2003-06 zu finden ist. Zum Pfarrgarten gehörte der Hinweis auf das dreifarbig blühende Stiefmütterchen, das als irdisches Abbild der göttlichen Dreifaltigkeit gilt und auch Dreifaltigkeitsblümlein genannt wird. Nach einer Einkehr auf dem Festgelände der an diesem Wochenende stattgefundenen Schmölzer Blues-Tage walkte bzw. wanderte die Gruppe bei herrlichem Spätsommerwetter zurück zum Ausgangspunkt in Gehülz.

●  Veranstalter: Heimatpflege-Verein Gehülz/Seelach/Ziegelerden, TVE Gehülz, Landkreis/Kreisheimatpflege Kronach
●  Verantwortlich: Bernd Graf, Susanne Weber
► Fotos 1 bis 6 (unten) von Werner Münzel (5) und Bernd Graf (1)

Nach der Denkmaltags-WALKfahrt 2011 zog Heimatpflege-Vereins-Vorsitzender Bernd Graf eine kurze Zwischenbilanz zur Veranstaltungsreihe „Nordic Walking plus“: „Damit haben wir dieses innovative Veranstaltungsformat, das gerade auch überörtlich Beachtung und Anerkennung gefunden hat, schon sechs Jahre lang erfolgreich praktiziert und unter dem Motto ‚Bewegung für Körper, Geist und Seele’ vielen Teilnehmern (mit oder ohne Nordic-Walking-Stöcke) gute Gemeinschaftserlebnisse in heimatlichen Fluren und Orten mit informativen, spirituellen und sonstigen positiven Erfahrungen – zusätzlich zum sanften Ausdauersport – geboten.“


„Wir lächeln immer – nicht nur für das Foto“, sagt eine Walkerin, als man sich auf Waldwegen durch das Landschaftsschutzgebiet „Roter Bühl“ bewegt. 


„Emporenlesung“ in St. Laurentius Schmölz: Helga Biesenecker (links) liest aus dem Matthäus-Evangelium über Johannes den Täufer und Jesu Taufe in Gehülzer Mundart (Vierter von links der Küpser Bürgermeister Herbert Schneider, Vierter von rechts Heimatpfleger und Veranstaltungs-Co-Leiter Bernd Graf). Die Zuhörer haben das gegenüberliegende Emporenbild von der Taufe Jesu durch Johannes vor Augen.


Strahlenglorie mit dem Auge Gottes auf einer Grabplatte an der Südwand der Pfarrkirche St. Laurentius in Schmölz –
Das gleichseitige Dreieck mit dem Auge Gottes kommt häufig als Trinitätssymbol vor.


Im historischen Pfarr- und Kräuterlehrgarten gibt Walter Näher (rechts) aufschlussreiche und kurzweilige Erläuterungen (in der Bildmitte Nordic-Walking-Fachwartin und Veranstaltungs-Co-Leiterin Susanne Weber).


Die WALKfahrer ziehen am Tag des offenen Denkmals 2011 in die Schmölzer Schlossanlage ein.


Nach der Schlossführung ist Zeit für ein (weiteres) Erinnerungsbild. Werner Münzel hält zumindest einen Großteil
der Dabeigewesenen auf diesem Foto fest.