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Aus der Generalversammlung 2019 des Heimatpflege-Vereins Gehülz/Seelach/Ziegelerden

Rück- und Ausblicke sowie Neuwahlen bestimmten die Generalversammlung des Heimatpflege-Vereins Gehülz/Seelach/Ziegelerden, die am Sonntag, 16. Juni 2019, im Saal Messelberger in Gehülz-Entmannsdorf stattfand.

Ausführlich erörterte die Versammlung die beiden Projekte „Dokustätte“ und „Infotafeln“. Was die geplante ortsgeschichtliche Dokumentationsstätte betrifft, soll in den nächsten Monaten das Schriftgut zur Haßlacherberg-Historie zusammengetragen und geordnet werden, um es dann im dafür vorgesehenen Raum im Altbau der ehemaligen Gehülzer Schule zu archivieren. Beim zweiten Projekt ist vorgesehen, einige Infotafeln – ähnlich denjenigen auf dem Tappenmacher-Platz in Ziegelerden – für Gehülz und für Seelach anfertigen zu lassen und an geeigneten Standorten aufzustellen. Inhaltlich sollen diese Tafeln einerseits die Orientierung der Besucher der verzweigten Streusiedlungen kartografisch erleichtern. Andererseits sollen auch einige illustrierte Kernaussagen zum geschichtlich-kulturellen Erbe der Haßlacherberg-Ortschaften mit aufgenommen werden. Wie Stadtratsmitglied Hans Simon berichtete, habe es städtischerseits positive Signale zu diesem Vorhaben des Vereins gegeben. Für Ziegelerden stellte die Versammlung in Aussicht, die dort geplante Anschaffung eines Dorfgemeinschaftsbaums zu fördern, sofern dieser gestalterisch auf die Kulturregion Franken ausgerichtet wird.

In seiner Rückschau erinnerte Vorsitzender Bernd Graf an zwei Gedenkanlässe des Vorjahres, die man zur ortsgeschichtlichen Informationsvermittlung genutzt habe: die 1818 abgeschlossene Gemeindebildung von Gehülz, Seelach und Ziegelerden und die 1978 erfolgte Gemeindeauflösung und Zwangseingemeindung von Gehülz und Seelach. In Bezug auf Gehülz – so Graf – habe man besonders auf einen fast schon vergessenen Umstand hingewiesen: Ohne die Bindeglied-Funktion des 1978 eingeführten amtlichen Ortsnamens Gehülz wären alle 18 früheren Gehülzer Gemeindeteile als mehr oder weniger zusammenhanglose Ortschaften nach Kronach gekommen.

Ein Thema war auch das Gehülzer Leuchtkreuz am „Alt-Entmannsdorfer Kreuzweg“, das laut Vorsitzendem nicht nur der Sicherheit und Orientierung von Verkehrsteilnehmern diene, sondern in der Bevölkerung auch als heimatliches Wahrzeichen und als religiöses Flurmal wertgeschätzt werde. Über ein Vierteljahrhundert sei die ehrenamtliche Betreuung dieser markanten Stätte zu einem wichtigen Lebensinhalt von Günter Hugel geworden, so Vorsitzender Graf. Deshalb sei es sehr erfreulich, dass Hugel mit der Goldenen Ehrennadel des Landkreises Kronach ausgezeichnet worden sei.

Bernd Graf zufolge gehört der Heimatpflege-Verein dem 2017 gebildeten „Arbeitskreis Heunischenburg“ an, der unter Federführung des städtischen Museologen Alexander Süß die weitere Erforschung und kulturtouristische Erschließung der späturnenfelderzeitlichen Höhenbefestigung vorantreiben soll. Eine Machbarkeitsstudie von 2018 habe aufgezeigt, wie im Rahmen eines wissenschaftlich geleiteten Ehrenamtsprojekts neue Forschungen um den archäologisch bedeutsamen Fundplatz im Flurbereich Bürg/Wolfsberg durchgeführt und ausgewertet werden sollen. Dem Vorsitzenden zufolge brachten bei den mehrwöchigen Untersuchungseinsätzen Anfang 2019 für den Heimatpflege-Verein Bernd Fischer und Marcel Hempfling etliche Ehrenamtsstunden ein. Dabei habe man sich der Magnetometer-Prospektion bedient, bei der mit Hilfe eines Gradiometers lokale Unregelmäßigkeiten im Erdmagnetfeld und somit unterirdische archäologische Strukturen feststellbar sind. Dritter Vorsitzender Bernd Fischer berichtete über erste interessante Forschungsergebnisse und lud die Mitglieder dazu ein, sich bei den weiteren Erkundungseinsätzen aktiv einzubringen.

Die von Stadtratsmitglied Dr. Ralf Völkl geleiteten Neuwahlen brachten folgende Ergebnisse: Erster Vorsitzender Bernd Graf, Zweiter Vorsitzender Albert Wich, Dritter Vorsitzender Bernd Fischer, Kassierer Dr. Axel Rosenbauer, Protokollführerin Ria Blinzler, Kassenprüfer Karlheinz Deuerling und Matthias Porzelt. Dem Vereinsausschuss gehören an: Armin Herbst, Helga Biesenecker, Harry Eberth, Reinhard Graf, Dr. Ralf Völkl, Franz Renner, Christian Schmidt und Herbert Schuhbäck. Als Fachbereichsbetreuer wurden folgende Mitglieder gewählt: Ortsgeschichte und Brauchtum Bernd Graf, Mundartpflege Hans Blinzler, Heunischenburg Bernd Fischer, Öffentlichkeitsarbeit mit Internet-Redaktion Bernd Graf, Internet-Administrator/Webmaster Michael Trebes. Dem verdienstvollen bisherigen Kassierer Herbert Schuhbäck, der nicht mehr für dieses Amt kandidiert hatte, schenkte der Erste Vorsitzende als Zeichen des Dankes das von der Kreisheimatpflege herausgegebene, neue heimatkundliche Jahrbuch des Landkreises Kronach. Zuvor hatte ihm Prüfer Karlheinz Deuerling eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt.

Vorsitzender Graf lud zur nächsten Veranstaltung des Heimatpflege-Vereins ein: dem ökumenischen Gottesdienst anlässlich der Seelacher Dorfkirchweih, der am Freitag, 19. Juli, um 18 Uhr an der Ellmerskapelle stattfindet. bg