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Zwei Stätten im Blickpunkt:
Leuchtkreuz und Gedenkstein „Wolf die Mad“

Plakat zur Denkmaltags-Tour ab Gehülz-Süd zum Gedenkstein „Wolf die Mad“ im Wald bei Häusles: >>
- Zum Gedenkstein und zur Sage „Wolf die Mad“ siehe auch hier und hier
 
Plakat zur ökumenischen Andacht am Gehülzer Leuchtkreuz 50 Jahre nach der erstmaligen Kreuzerrichtung: >>
- Zum Leuchtkreuz am „Alt-Entmannsdorfer Kreuzweg“ siehe auch hier und hier

Anlässlich der beiden Veranstaltungen im September 2012 finden Sie nachfolgend
- 3 Fotos mit Texten zum Gedenkstein „Wolf die Mad“ bei Häusles
und darunter
- 3 Fotos mit Texten zum Gehülzer Leuchtkreuz am „Alt-Entmannsdorfer Kreuzweg“.


„Wolf die Mad“ – dieser eigentümliche Name steht für einen Gedenkstein im Wald bei Häusles und ebenso für eine mit ihm verbundene Sage vom furchtbaren Tod eines Mädchens beziehungsweise einer Magd. Am Tag des offenen Denkmals 2012 wurde die Stätte aufgesucht und aufgedeckt, was hinter der Story steckt. Dabei kam allerhand Interessantes über Mensch und Wolf zum Vorschein. Bei herrlichem Spätsommerwetter beteiligten sich 44 Nordic Walker und Wanderer an dieser Tour mit Start und Ziel in Gehülz. An vier Stationen im Wald – eine davon war selbstverständlich der Gedenkstein selber – vermittelte Bernd Graf vom Heimatpflege-Verein, der mit Susanne Weber vom TVE das „Nordic Walking plus“ leitete, aufschlussreiche und hintergründige Details rund um den Gedenkstein und die Sage „Wolf die Mad“, die eingangs von Bärbel Münzel in einer der leicht variierenden Fassungen vorgelesen wurde. Einen ausführlichen Beitrag darüber, der auch die historischen Hintergründe der Sage und der Steinsetzung sowie die geschichtliche Entwicklung des Verhältnisses von Mensch und Wolf beleuchtet, kündigte Bernd Graf für das Heimatkundliche Jahrbuch des Landkreises Kronach, Band 26/2013, an. Das Denkmaltags-Rahmenthema auf Landkreisebene lautete diesmal: „Wald als Kulturlandschaftselement, Holz als Natur- und Baustoff“. Unter Federführung der Kreisheimatpflege im Landratsamt (in Person von Bernd Graf) standen neben der „Wolf-die-Mad“-Tour, um deren Streckenführung sich Anja Geiger und Werner Münzel kümmerten, drei weitere interessante Veranstaltungen auf dem Nachmittagsprogramm des Landkreises. Das Bild oben zeigt den Gedenkstein und die Teilnehmer an der Tour. – Foto: Elisabeth Reich


Den beiden auf unserem Bild zu sehenden Wegweisern hangabwärts folgend, trifft man im lichten Wald auf den Gedenkstein „Wolf die Mad“. Wer sich gerne an markierten Wanderwegen orientiert: Das unscheinbare, aber bemerkenswerte Flurdenkmal liegt sowohl am „Zollbrunner Weg“ als auch an der „Mitwitzer Runde“. Auch vom (durch Häusles führenden) „Heunischenburg-Weg“ aus erreicht man über einen kurzen Abstecher die Stätte „Wolf die Mad“. Wer auf unserem Bild den Stein entdecken möchte: Es ist der (durch Bemoosung) grüne Gegenstand links vom Fuß des – von links aus – ersten stärkeren Hintergrundbaums. – Foto: Bernd Graf


„Wir haben etwas sehr Seltenes entdeckt“, ist ein von Emil Herold, dem Heimatforscher aus Neustadt bei Coburg, verfasster Artikel zu „Wolf die Mad“ in der Zeitung „Bayerische Ostmark“ vom 28. Februar 1936 überschrieben. Kurz bevor die Denkmaltags-Tour-Teilnehmer 2012 den Gedenkstein persönlich „entdecken“ konnten, zeigte ihnen Bernd Graf ein mitgebrachtes Original-Zeitungsblatt mit dem umfang- und aufschlussreichen Artikel. – Foto: Elisabeth Reich – Um die „Wolf-die-Mad“-Tour für die Veranstalter zu dokumentieren, fotografierten auch Werner Münzel, Reinhard Weber und Klaus Porsch. Die Kronacher Tageszeitungen berichteten am 11. September 2012 über die Veranstaltung.



Ein markantes Orientierungs- und Wahrzeichen im Zentrum der Haßlacherbergkette ist das Gehülzer Leuchtkreuz am „Alt-Entmannsdorfer Kreuzweg“. Im Gedenken an die erstmalige Kreuzerrichtung an dieser Stätte vor 50 Jahren veranstalteten die Vereinigten Nachbarn 2012 am Kreuzerhöhungstag (14. September), dem althergebrachten Bezugstermin der Gehülzer Dorfkirchweih, eine ökumenische Jubiläumsandacht vor dem Kreuz, das dabei – wie unser Bild zeigt – von den beiden Konfessionsfahnen umweht und von der „Nachbarn“-Vereinsfahne „begleitet“ wurde. Somit gab es diesmal zur Kerwa – neben den traditionellen Angeboten von Vereinswelt und Gastronomie – eine besondere geistliche Feier, mit der auch daran erinnert wurde, dass der auf der früheren Zugehörigkeit zur Pfarrei Schmölz basierende Dorfkirchweihtermin wesentlich älter als die beiden Gehülzer Gotteshäuser von 1933/34 (St. Bonifatius) und 1960/61 (St. Michael) ist. Die „Bergmusikanten“ Gehülz (die vor Andachtsbeginn einen Vorgeschmack auf die traditionellen Kirchweihständchen boten, mit denen sie am Tag danach in den Straßen von Gehülz erfreuten) begleiteten unter der Leitung von Klaus Porsch bei der ökumenischen Andacht die gemeinsam gesungenen Lieder „Großer Gott, wir loben dich“ und „Von guten Mächten treu und still umgeben“. Um die Organisation der Feier hatte sich vor allem „Nachbarn“-Vorstandsmitglied Bernd Graf gekümmert, der auch Vorsitzender des Heimatpflege-Vereins ist. Die von ihm erstellten Liederblätter enthielten auch das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel, den auf hiesiger Webseite unten wiedergegebenen Kreuzmeditationstext von Benedikt Werner Traut sowie Abbildungen der beiden Gehülzer Gotteshäuser mit ihren Schutzheiligen, der Dreifaltigkeitskapelle Gehülz und der Wappen von Gehülz und Franken. Für die Jubiläumsfeier war die Straße vor dem Leuchtkreuz gesperrt; die Verkehrssicherung erfolgte durch die Freiwillige Feuerwehr Gehülz.


„Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete!“ Mit dieser „Ermutigung“ begann Pfarrerin Susanne Treber die Jubiläumsandacht am Gehülzer Leuchtkreuz im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Sie erinnerte an „die Tradition der Dorfkirchweih in Verbindung mit dem Kreuzerhöhungstag“ (Kreuzerhöhungskirchweih) und besonders auch daran, dass vor 50 Jahren „dank des Einsatzes der Vereinigten Nachbarn zum ersten Mal ein Kreuz auf dem Gipfel“ errichtet worden sei. Diakon Jürgen Fischer bezeichnete das Kreuz als „das Erkennungszeichen des christlichen Glaubens“. „Das Kreuz Jesu und der Glaube an den Gekreuzigten und Auferstandenen retten aus der Todeszone“, schloss Fischer aus dem Johannes-Evangelium. Johannes lade dazu ein, auf das Kreuz zu sehen: „Der am Kreuz erhöhte Herr ist es, der rettet – und euer Glaube an ihn.“ Dass Gott uns in Jesus als Retter und Erlöser offenbar geworden sei, daran – so Fischer – sollten wir uns immer wieder erinnern, „wenn wir auf ein Kreuz blicken oder wenn wir hier am Leuchtkreuz vorbeikommen“. Von den Fürbitten, die Pfarrerin Treber gemeinsam mit Rosemarie Marr und Bärbel Münzel sprach, lautete eine: „Herr, wir bitten Dich für alle, die heute hier sind, und für alle, die an diesem Kreuz vorbei kommen. Hilf, dass Du, Christus, ihnen immer wieder zur heilsamen Mitte werdest, Du, der Gekreuzigte und Auferstandene! Sei bei allen, die in diesen Tagen Kirchweih feiern, begleite sie in guten und schlechten Tagen!“ Bei der sehr gut besuchten Veranstaltung waren – neben mehreren Mitwirkenden – über 70 Teilnehmer zu verzeichnen.


Mit diesem Bild als Blickfang wurde in der Lokalpresse (Neue Presse vom 8. und Fränkischer Tag vom 11. September) auf die ökumenische Jubiläumsandacht am Kreuzerhöhungstag 2012 hingewiesen. Es zeigt das – mitunter auch als Lichtkreuz bezeichnete – neue Leuchtkreuz, das nicht nur auf der Vorderseite in Richtung Gehülz und Kronach, sondern auch rückseitig in Richtung Burgstall und Mitwitz leuchtet, anlässlich seiner Einweihung 2005 inmitten der beiden Konfessionsfahnen sowie der Gehülzer und der Franken-Fahne. Das Anzeigenblatt „Aktuelle Verbraucher-Post“ vom 12. September 2012 formulierte im Header seiner beiden Kirchweih-Sonderseiten: „Gehülzer Dorfkirchweih mit 50-jährigem Bestehen des Leuchtkreuzes“. Das alte, 1962 errichtete Holzkreuz erhielt 1973 eine elektrische Beleuchtung und wurde 2004 durch das neue Kreuz ersetzt. Anlässlich der 50-Jahr-Feier 2012 dankte „Nachbarn“-Vorsitzende Waltraud Schmitt besonders drei Personen: Günter Hugel, der sich stetig um die Bepflanzung und Pflege der Leuchtkreuz-Stätte kümmere, Richard Biniszewski, der die Beleuchtungstechnik des Kreuzes fachkundig betreue, und Fritz Welscher, der nicht nur als Grundeigentümer ein besonderer Förderer des Leuchtkreuzes sei. Der Veranstaltungsbericht von Bernd Graf war am 17. September 2012 im Fränkischen Tag zu lesen; in der Neuen Presse vom gleichen Tag erschien er nur in einer unangemessen gekürzten Fassung, die dem Anlass nicht gerecht wurde. – Fotos (3): Bernd Graf

>>Dein Kreuz<<
Von deinem Kreuz
fließen Ströme der Gnade und des Segens,
gehen Fluten des Lichtes und des Lebens aus
in alle Räume und Zeiten.
Dein Kreuz
steht an der Grenze zwischen Zeit und Ewigkeit.
Dein Kreuz
ist aufgerichtet
an der Schwelle zwischen Tod und Leben,
an der Grenze zwischen der sichtbaren
und unsichtbaren Welt.
Dein Kreuz
ist der Zugang zum Heil,
die Öffnung zum Licht,
die Brücke zum Vater.
Dein Kreuz
ist der Durchgang zur Heimat,
der Weg zum Leben,
das Tor zur Ewigkeit.
Dein Kreuz
ist der Übergang zum neuen Himmel
und zur neuen Erde.